Weibliche Genitalverstümmelung ist Gewalt gegen Frauen und eine Menschenrechtsverletzung

Weibliche Genitalverstümmelung ist Gewalt gegen Frauen und eine Menschenrechtsverletzung

Erklärung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Weltweit sind ca. 130 Mio. Frauenund Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen, in Deutschland sind es ca. 20.000. Mindestens zwei Mio. Mädchen werden jedes Jahr verstümmelt, in Deutschland sind ca. 5.000 Mädchen davon bedroht. Diese Gewalttaten geschehen mitten in Deutschland, vermutlich unter Beteiligung medizinischen Personals, bzw. im Heimatland der Eltern der Mädchen.

Das Familienplanungszentrum – BALANCE (FPZ), das Netzwerk Frauengesundheit Berlin, der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft (AKF e.V.), das Interkulturelle Frauenzentrum S.U.S.I. und der Runde Tisch »STOPP FGM in Berlin« erinnern anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen an die immer noch herrschende Praxis der weiblichen  Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGM/FGC). Genitalverstümmelung ist eine Menschenrechtsverletzung und zugleich eine Verletzung des Grundrechts auf Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung. Kein Mädchen, keine Frau darf mehr davon bedroht oder betroffen sein, eine Beschneidung erdulden zu müssen und in deren Folge an Komplikationen, Entzündungen, Unfruchtbarkeit zu leiden oder gar an den Folgen zu sterben.

FGM wird in ca. 30 Ländern der Welt durchgeführt. In Afrika ist Genitalverstümmelung besonders verbreitet –über 90% der Frauen in Ägypten, Äthiopien, Djibouti, Eritrea, Mali, Sudan sind betroffen. Wir fragen, wie können diese Länder in Deutschland als »sichere Herkunftsländer« für Frauen gelten? Ein nationaler Aktionsplan liegt vor – Bund und Länder sind in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen und Modellprojekte zu entwickeln, durch die Schutz gewährleistet und aufgeklärt werden soll. In einer Umfrage wurden MedizinerInnen zu ihren Kenntnissen über FGM und Behandlungsmethoden bei Beschwerden befragt. Nur wenige waren informiert; 90 % wünschten mehr Informationen. FGM ist kein Nischenthema, sondern sollte Teil der medizinischen Ausbildung sein. Auch für Strafverfolgungsbehörden, Polizei, Jugendämter, Lehrkräfte müssen Fortbildungen angeboten werden.

In Berlin haben sich verschiedene Akteure und Organisationen zu einem Runden Tisch »STOPP FGM in Berlin« zusammengefunden. Ziel ist es, gemeinsam mit PolitikerInnen, Fachkräften in Beratung, medizinischer Versorgung und Verwaltung, Vertreterinnen der Communities der verschiedenen MigrantInnengruppen, Betroffenen und Interessierten eine Berliner Kampagne zur Präventions- und Aufklärungsarbeit zu FGM sowie zur Sicherstellung einer fachgerechten medizinischen und psychosozialen Versorgung der Betroffenen zu starten.

Anlässlich des Anti-Gewalt-Tages findet im Rahmen der CrossKultur-Tage im Rathaus Schöneberg am 25.11.2009 um 19.00 Uhr ein Salongespräch zum Thema »Genitalverstümmelung in Deutschland bei Mädchen und Frauen« statt. Zu Gast sind Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, Sybill Schulz, Geschäftsführerin Familienplanungszentrum – BALANCE, Hadja Kaba, Vorsitzende Mama Afrika e.V., Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstand Terre des Femmes. Moderieren wird die Filmemacherin Renate Bernhardt.

Unterstützen Sie unsere Kampagne! Wir brauchen in Deutschland umfangreiche Fakten über die aktuelle Situation sowie sensible und koordinierte Maßnahmen gegen Genitalverstümmelung.

Familienplanungszentrum Berlin – BALANCE
www.fpz-berlin.de

Netzwerk Frauengesundheit Berlin
www.frauengesundheit-berlin.de

Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft<
www.akf-info.de

Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I.

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Erklärung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: Weibliche Genitalverstümmelung ist Gewalt gegen Frauen und eine Menschenrechtsverletzung (pdf)

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