Pressemitteilung zur Tagung „Informiert verhüten: Pille, Spirale, Zyklus- Apps und Co.“
Berlin, 1.3.2019
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat im Januar 2019 Pharmafirmen angewiesen, in Beipackzetteln auf ein mögliches erhöhtes Selbstmordrisiko durch hormonelle Verhütungsmittel hinzuweisen. Was ist dran an diesem Warnhinweis? Und wie ernst werden die Erfahrungsberichte von Frauen genommen, in denen sie ihre Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen oder sexueller Unlust aufgrund von Pille oder Spirale schildern?
Frauen jedenfalls kritisieren die mangelnde Aufklärung – auch in der gynäkologischen Praxis. Viele informieren sich im Internet – doch wie vertrauenswürdig sind diese Websites?
Diese Fragen will der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF) zusammen mit dem Deutschen Netzwerk für evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM) auf einer eintägigen interdisziplinären Tagung diskutieren:
Informiert verhüten: Pille, Spirale Zyklus-Apps und Co
am 23. März 2019 im Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin
„Frauen müssen wissenschaftlich fundierte Informationen über die unterschiedlichen Verhütungsmöglichkeiten bekommen“, fordert die Hamburger Gesundheitswissenschaftlerin und Ärztin Prof. Ingrid Mühlhauser, Vorsitzende des AKF. „Erst dann können sie und ihre Partner über die geeignete
Verhütung informiert entscheiden.“
Aber was ist überhaupt wissenschaftlich gut belegt? Auch das wird ein Thema auf dem Verhütungstag sein. Interessant in diesem Zusammenhang, dass bei der Entwicklung hormoneller Kontrazeptiva für den Mann die Auswirkungen auf seine Libido ein zentrales Thema waren, während die Folgen der Pille auf die Lust der Frau bisher kaum erforscht sind.
Inzwischen nimmt der Wunsch nach nicht hormonell wirksamen Verhütungsmethoden zu und damit verbunden der Trend zu Zyklus-Apps. Wie sicher ist diese Methode? Und was ist bei der Anwendung zu beachten? Diese Form der Verhütung erfordert jedenfalls ein Aushandeln zwischen Frauen und Männern. Aber wollen Frauen und Männer das auch? Das wird unter anderem auf dem Eröffnungspodium diskutiert.
Andere Themen sind Kriterien für eine fundierte Information zu Verhütung, kultursensible Verhütungsberatung, Verhütung und Psyche sowie Pharmamarketing. Außerdem wird die Autorin Sabine Kray über „Lifestyle und Pille“ sprechen.
Weitere Informationen:
Ansprechpartnerin für die Presse:
Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhauser:
Ingrid_Muehlhauser@uni-hamburg.de
buero@akf-info.de