7. AKF Jahrestagung 2000: Frauenalltag und Gesundheit in Europa: Ein Dialog über Grenzen

7. AKF Jahrestagung 2000: Frauenalltag und Gesundheit in Europa: Ein Dialog über Grenzen

Kurzbericht: Go for the Power*

Frauenalltag und Gesundheit in Europa – ein Dialog über Grenzen. Modelle kennenlernen, Strategien entwickeln

7. AKF-Jahrestagung vom 28.9. – 10.10.2000 in Bad Salzuflen

Diesmal ein neuer Ort, Bad Salzuflen, eine Kooperationsveranstaltung und ein gesundheits- und sozialpolitischer Schwerpunkt – viele Veränderungen in der bisherigen Tradition der AKF-Tagungen. Ca.200 Teilnehmerinnen aus 20 Ländern, europäische und außereuropäische (Studentinnen der Internationalen Frauenuni ifu) diskutierten über die gesundheitliche Versorgung von Frauen und die soziale Dimension von Frauengesundheit.

“Frauengesundheitsförderung muss zugleich und vor allem Kampf um Gleichberechtigung sein.” (C. Hagemann-White).

Mit diesem Satz war eine politische Erkenntnis formuliert, die sich wie ein roter Faden durch die Vorträge, Diskussions- und Redebeiträge zog. Ungleichheit als ein wesentliches Element, das die Gesundheit von Frauen beeinträchtigt, wurde nicht nur im Verhältnis der Geschlechter ausgemacht, sondern auch in den Verhältnissen zwischen Behandlerlnnen und Behandelten, den Angehörigen der verschiedenen Gesundheitsberufe untereinander, zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und Ethnien sowie zwischen den (europäischen) Ländern mit ihren unterschiedlichen Gesundheitssystemen. Es geht also nicht nur um Geschlecht, sondern auch um Vielfalt (diversity) und um Demokratie.

Die zweite wesentliche Erkenntnis aus der Tagung besteht darin, dass es eines systematischen, strategischen Ansatzes bedarf, um Erfolge und Fortschritte in der Frauengesundheitspolitik zu erreichen und zu festigen.
Assia Brandrup-Lukanow als Vertreterin der WHO lieferte mit der Vorstellung ihres Entwurfes für einen “Strategic Action Plan for Women’s Health in Europe” die politische Vorlage dafür. Die Referentinnen aus den verschiedenen europäischen Ländern stellten anhand ihrer “models of good practice” hervorragende Beispiele vor, wie eine derartige Strategie im nationalen und kommunalen Rahmen entwickelt und in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann. In Arbeitsgruppen, Zukunftsforen und Diskussionsbeiträgen steuerten Podiums- und Tagungsteilnehmerinnen eine Fülle von Anregungen und Erfahrungen bei.

Hinterlassen haben die Länderreferentinnen, die Podiumsteilnehmerinnen und mit Ihnen viele starke und kompetente Frauen den Funken, dass sich Einmischen in Politik Spaß machen kann und dass eine gut durchdachte Strategie sich auszahlt. Für uns in Deutschland besteht vor dem Hintergrund der internationalen Diskussion Nachholbedarf. Eine stärkere Auseinandersetzung mit dem sozialen Ansatz von Gesundheit (Lebensweltenansatz) ist auch für den Bereich Frauengesundheit erforderlich. Trotz des stark entwickelten alternativen Bereiches mit ganzheitlichen Blick überwiegt bei uns bisher eine auf das Individuum bezogene Sichtweise. Wenn man den AKF als gesundheitspolitisch gestaltende Kraft sehen will, ergibt sich die Notwendigkeit, das politische Profil zu schärfen und effektiver als bisher gezielt Einfluss auf gesundheitspolitische Entscheidungen zu nehmen.

Text: Christiane Niehues (aus: AKF Information, Jg. 2, Ausg. 4, November 2000)

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